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Palmöl befindet sich in jedem 2. Supermarktprodukt weil es ein Multitalent ist - und sehr umstritten. Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen.

Die acht kühnsten Fragen und coolsten Antworten zum Thema Palmöl

von | 22. Oktober 2020 | Verkauf optimieren | 0 Kommentare

Jedes zweite Supermarktprodukt enthält Palmöl! Keine Frage also, dass dieses vielseitige Öl höchst umstritten ist. Lasst uns Licht ins Dunkel bringen und die meist gestellten Fragen beantworten.

Palmöl befindet sich laut WWF in jedem 2. Supermarktprodukt, wie Lebens- oder Reinigungsmittel. Es ist ein Pflanzenöl, welches aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird und nach der Raffinierung geschmacksneutral und außerdem hitzebeständig und lange haltbar ist. Außerdem ist es, konventionell produziert, das günstigste Pflanzenöl weltweit und gilt somit als Flexcrop, da es in vielen Lebens- und Futtermitteln, sowie Seife und Pharmazeutika, aber auch Kosmetika und Biotreibstoffen enthalten ist.

Palmöl ist aufgrund seiner vielfältigen Einsetzbarkeit ein Multitalent.

Mittlerweile kommen 85% des Palmöls aus Malaysia und Indonesien. In Asien und Afrika ist Palmöl auch als Speisefett beliebt beim Braten und Kochen.

Zu Palmöl gibt es zahlreiche Artikel, Petitionen und Streitschriften, die vermutlich auch viele Kund*innen kennen. Deswegen hier zur Argumentation die 8 kühnsten Fragen und coolsten Antworten:

1 Was ist denn so schlecht an Palmöl?

An dem aus der Palme gewonnenen Öl ist grundsätzlich nichts schlecht – es sind vielmehr die Folgen, die der konventionelle Anbau von Palmöl in Monokulturen, die Rodung von Regenwald und die Vertreibung von Mensch und Tier mit sich bringen. Der übermäßige Konsum von Ölen ist natürlich generell nicht empfehlenswert.

Palmöl ist in den letzten Jahren vor allem aufgrund seiner Folgen im konventionellen Anbau in Verruf geraten. Durch die steigende Nachfrage und die EU-Biokraftstoffrichtlinien zu Beimischungsquoten (2003) wurden mehr Regenwälder gerodet, um Ölpalmen auch in Indonesien und Malaysia in Monokulturen anzupflanzen. Dabei kam es oft zu Landraub und der Bedrohung von Kleinbäuer*innen, sowie zu Ausbeutung auf den Plantagen und Kinderarbeit.

Faires Bio-Palmöl ist eine gute Alternative.

2 Was kommt alles von der Ölpalme?

Aus dem Fruchtfleisch wird Palmöl, aus dem Kern Palmkernöl gemacht, beides wird sowohl als Rohöl als auch als raffiniertes Öl hergestellt. Palmöl wird zB für Stück- und Palmkernöl für Flüssigseife verwendet. Durch verschiedene chemische Prozesse werden die Öle zum Beispiel zu Olein und Stearin und wiederum zu Derivaten wie Tensiden und Glyzerin weiterverarbeitet. Das sieht man auch an den vielen Namen, die Palmöl auf Non-Food-Artikeln trägt.

3 Steht da, wo Palmöl drin ist, auch Palmöl drauf?

Schön wär`s!

Zwar muss Palmöl seit 2014 in Lebensmitteln gekennzeichnet sein, dennoch betrifft das nicht die anderen Produktgruppen.

In Seife taucht es z. B. als Sodium Palmate, Sodium Palm Kernelate, Palmic Acid. In Kosmetik z. B. Coconut Butter Substitute/Equivalent (CBD/CBS)“ auf, in Haushalts- Reinigungsmitteln und Kosmetika trägt es auch oft diffuse Namen wie Cetearyl/Cetyl Alcohol oder Emulsifiers E471.

4 Gibt es Alternativen zu konventionellem Palmöl?

Serendipalm aus Ghana und auch Natural Habitat aus Ecuador sind Alternativen.

Serendipalm ist eine Tochterfirma der Naturseifenmanufaktur Dr Bronner`s, die in Ghana faires Bio-Palmöl herstellt.

Das Palmöl von Natural Habitats wird in Ecuador 100%ig ökologisch angebaut.

Bio-Palmöl und auch RSPO-gesiegeltes Palmöl sind dem konventionellen grundsätzlich vorzuziehen.

Außerdem gibt es auch Produkte, die Palmöl durch andere pflanzliche Öle ersetzen.

5 Gibt es ein Siegel für faires Palmöl?

Nein, bisher leider nicht. Jedoch nutzen die Naturseifenfirma Dr Bronner`s, Rapunzel und GEPA ausschließlich oder in großen Teilen faires Bio-Palmöl. El Puente und Weltpartner nutzen es teilweise auch. An ihren Firmenlogos oder dem WFTO-Siegel sind sie erkennbar. Einige weitere Firmen nutzen es auch.

Was ist der RSPO?

Der RSPO wurde 2004 gegründet und ist der Roundtable on Sustainable Palm Oil. Das ist ein freiwilliger Zusammenschluss aus verschiedenen Interessenvertreter*innen  (Multistakeholdern). Er besteht am stärksten aus Unternehmen, am schwächsten aus zivilgesellschaftlichen Organisationen. Umweltschutz- oder Sozialorganisationen und Gewerkschaften sind gar nicht vertreten.

Ziel des Roundtables war eine sozialverträglichere und ökologischere Produktion von Palmöl. Laut diverser Studien bietet dieser durchaus Ansätze für verbesserte Arbeits- und Umweltbedingungen wie zum Beispiel ein Verbot von Landraub oder die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.

Trotz dieser Kriterien und Kontrollen wurden jedoch immer wieder Missbräuche dokumentiert und Verstöße nicht sanktioniert. Außerdem gibt es zu wenig Anreize für transparente, anspruchsvolle Handelswege (zum Beispiel Verzicht auf Mengenausgleich). Der RSPO setzt immerhin Mindestanforderungen. 1/5 der weltweiten Produktion ist bereits RSPO-gesiegelt.

6 Ist Palmöl ungesund?

Nein, es besteht zu rund 50% aus einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und enthält damit z.B. wesentlich mehr ungesättigte Fettsäuren als Kakaobutter oder Kokosfett. Gesättigte Fettsäuren sind nicht ungesund, sollten aber generell maßvoll verzehrt werden. Laut einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten solche Fettsäuren höchstens 7-10% der gesamten Energiezufuhr ausmachen. Mehr dazu findest du hier.

7 Kann man Palmöl durch andere Öle ersetzen?

Es ist grundsätzlich möglich, Palmöl durch andere Öle zu ersetzen.

Dafür braucht es allerdings je nach Pflanze drei- bis neunfach so viel Fläche, um denselben Ertrag zu erreichen.

Würde man versuchen die Ölpalmen, zu ersetzen, gäbe es vermutlich dieselben Probleme – nur auf einer größeren Fläche. Das Problem ist eher die Menge an billig verarbeiteten Lebensmitteln und damit die Konsummenge allgemein.

8 Sollten wir Palmöl boykottieren?

Trotz all dieser Probleme ist der Boykott von Palmöl keine vollständige Lösung. Denn damit würden auch jene Kleinbäuer*innen bestraft, die schon lange sozial und ökologisch verträglich Palmöl herstellen. Außerdem sind viele Menschen existentiell vom Palmölanbau abhängig.

Eine Lösung ist es, Unternehmen anzuschreiben und zu fragen, wo das Palmöl herkommt, wie nachhaltig es produziert wird und wie sie sich dafür einsetzen. Außerdem gibt es viele Organisationen, die sich für nachhaltigen Palmölanbau, Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen engagieren.

Eine sehr wichtige Entscheidung wäre es seitens der EU, Palmöl aus dem Tank zu verbannen.

Grundsätzlich ist es also weniger das Palmöl als Kulturpflanze selbst, als vielmehr der konventionelle Anbau und dessen Folgen, die ihm einen bitteren Nachgeschmack verliehen haben.

Mit Produkten aus dem Weltladen seid ihr zunächst immer auf der richtigen Seite, sie enthalten entweder 100% oder teilweise faires Bio-Palmöl oder andere fair gehandelte Öle, wie Kokosöl bzw. RSPO gesiegelte Produkte.

Auch das RSPO-Siegel ist immer noch viel besser als gar keine Zertifizierung.

Die Menge an ökologisch produziertem Palmöl ist bisher weltweit verschwindend gering: 0,02 % der weltweiten Produktionsfläche ist bio-zertifiziert. In Indonesien und Malaysia gibt es  gar keinen Bioanbau bei Palmöl.

%

Anteil konventionell angebautes Palmöl

Wie sieht der Verbrauch weltweit aus?

Die weltweiten Anbauflächen für Palmöl haben sich in den vergangenen 30 Jahren vervierfacht.

Diese Entwicklung liegt vor allem auch an dem seit 2009 neu geschaffenen Absatzmarkt für Palmöl als Energieträger. Dieser wurde durch die Europäische Kommission mit den Richtlinien für erneuerbare Energien geschaffen. Im Rahmen der Richtlinie wird Biokraftstoff – zu aktuell 6,25% – dem erdölbasierten Kraftstoff für den Verkehrssektor beigemischt. Etwa 60% des in die EU importierten Palmöls finden in der Lebensmittel- sowie in der chemischen Industrie Verwendung. Die verbleibenden 40 Prozent (2,5 Mio. t) werden energetisch genutzt: 2012 waren das 1,9 Mio. t als Biodiesel und 0,6 Mio. t für die Strom- und Wärmeproduktion.

%

Energetische Nutzung (Biodiesel und Strom-/ Wärmeproduktion)

Leider trügt der Name „Biosprit“. Er hat meistens eine schlechtere Klimabilanz als fossiler Kraftstoff – und erhöht durch die künstlich geschaffene Nachfrage den Druck auf Ökosysteme wie Regenwälder.

In Europa zählt Deutschland mit jährlich rund 1,6 Millionen Tonnen zu den größten Palmöl-Importeuren.

Dieses landet zu ¼ In der Lebensmittelindustrie und dient der Herstellung von z.B. Donuts oder Tiefkühlpizza. Gut die Hälfte entfällt auf den Bereich der energetischen Nutzung und landet damit zu 90% als Biodiesel im Tank und zu 10% in Kraftwerken, um in Strom und Wärme umgewandelt zu werden. Weitere Verwendungsbereiche liegen in der Kosmetik und der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Palmöl und seine Derivate werden zur Herstellung von Cremes, Shampoos, Seifen, Wasch- und Reinigungsmitteln, Kerzen sowie Farben und Lacken eingesetzt.

Eine Alternative: nachhaltiges Palmöl aus Ghana 

Palmöl befindet sich in jedem 2. Supermarktprodukt weil es ein Multitalent ist - und sehr umstritten. Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen.

Die acht kühnsten Fragen und coolsten Antworten zum Thema Palmöl

von | 22. Oktober 2020 | Verkauf optimieren | 0 Kommentare

Jedes zweite Supermarktprodukt enthält Palmöl! Keine Frage also, dass dieses vielseitige Öl höchst umstritten ist. Lasst uns Licht ins Dunkel bringen und die meist gestellten Fragen beantworten.

Mein Freund, das Palmöl

Palmöl befindet sich laut WWF in jedem 2. Supermarktprodukt, wie Lebens- oder Reinigungsmittel. Es ist ein Pflanzenöl, welches aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird und nach der Raffinierung geschmacksneutral und außerdem hitzebeständig und lange haltbar ist. Außerdem ist es, konventionell produziert, das günstigste Pflanzenöl weltweit und gilt somit als Flexcrop, da es in vielen Lebens- und Futtermitteln, sowie Seife und Pharmazeutika, aber auch Kosmetika und Biotreibstoffen enthalten ist.

Palmöl ist aufgrund seiner vielfältigen Einsetzbarkeit ein Multitalent.

Mittlerweile kommen 85% des Palmöls aus Malaysia und Indonesien. In Asien und Afrika ist Palmöl auch als Speisefett beliebt beim Braten und Kochen.

Zu Palmöl gibt es zahlreiche Artikel, Petitionen und Streitschriften, die vermutlich auch viele Kund*innen kennen. Deswegen hier zur Argumentation:

Die 8 kühnsten Fragen & Antworten

1 Was ist denn so schlecht an Palmöl?

An dem aus der Palme gewonnenen Öl ist grundsätzlich nichts schlecht – es sind vielmehr die Folgen, die der konventionelle Anbau von Palmöl in Monokulturen, die Rodung von Regenwald und die Vertreibung von Mensch und Tier mit sich bringen. Der übermäßige Konsum von Ölen ist natürlich generell nicht empfehlenswert.

Palmöl ist in den letzten Jahren vor allem aufgrund seiner Folgen im konventionellen Anbau in Verruf geraten. Durch die steigende Nachfrage und die EU-Biokraftstoffrichtlinien zu Beimischungsquoten (2003) wurden mehr Regenwälder gerodet, um Ölpalmen auch in Indonesien und Malaysia in Monokulturen anzupflanzen. Dabei kam es oft zu Landraub und der Bedrohung von Kleinbäuer*innen, sowie zu Ausbeutung auf den Plantagen und Kinderarbeit.

Faires Bio-Palmöl ist eine gute Alternative.

2 Was kommt alles von der Ölpalme?

Aus dem Fruchtfleisch wird Palmöl, aus dem Kern Palmkernöl gemacht, beides wird sowohl als Rohöl als auch als raffiniertes Öl hergestellt. Palmöl wird z. B. für Stück- und Palmkernöl für Flüssigseife verwendet. Durch verschiedene chemische Prozesse werden die Öle zum Beispiel zu Olein und Stearin und wiederum zu Derivaten wie Tensiden und Glyzerin weiterverarbeitet. Das sieht man auch an den vielen Namen, die Palmöl auf Non-Food-Artikeln trägt.

3 Steht da, wo Palmöl drin ist, auch Palmöl drauf?

Schön wär`s!

Zwar muss Palmöl seit 2014 in Lebensmitteln gekennzeichnet sein, dennoch betrifft das nicht die anderen Produktgruppen.

In Seife taucht es z. B. als Sodium Palmate, Sodium Palm Kernelate, Palmic Acid. In Kosmetik z. B. Coconut Butter Substitute/Equivalent (CBD/CBS)“ auf, in Haushalts- Reinigungsmitteln und Kosmetika trägt es auch oft diffuse Namen wie Cetearyl/Cetyl Alcohol oder Emulsifiers E471.

4 Gibt es Alternativen zu konventionellem Palmöl?

Serendipalm aus Ghana und auch Natural Habitat aus Ecuador sind Alternativen.

Serendipalm ist eine Tochterfirma der Naturseifenmanufaktur Dr Bronner`s, die in Ghana faires Bio-Palmöl herstellt.

Das Palmöl von Natural Habitats wird in Ecuador 100%ig ökologisch angebaut.

Bio-Palmöl und auch RSPO-gesiegeltes Palmöl sind dem konventionellen grundsätzlich vorzuziehen.

Außerdem gibt es auch Produkte, die Palmöl durch andere pflanzliche Öle ersetzen.

5 Gibt es ein Siegel für faires Palmöl?

Nein, bisher leider nicht. Jedoch nutzen die Naturseifenfirma Dr Bronner`s, Rapunzel und GEPA ausschließlich oder in großen Teilen faires Bio-Palmöl. El Puente und Weltpartner nutzen es teilweise auch. An ihren Firmenlogos oder dem WFTO-Siegel sind sie erkennbar. Einige weitere Firmen nutzen es auch.

Was ist der RSPO?

Der RSPO wurde 2004 gegründet und ist der Roundtable on Sustainable Palm Oil. Das ist ein freiwilliger Zusammenschluss aus verschiedenen Interessenvertreter*innen  (Multistakeholdern). Er besteht am stärksten aus Unternehmen, am schwächsten aus zivilgesellschaftlichen Organisationen. Umweltschutz- oder Sozialorganisationen und Gewerkschaften sind gar nicht vertreten.

Ziel des Roundtables war eine sozialverträglichere und ökologischere Produktion von Palmöl. Laut diverser Studien bietet dieser durchaus Ansätze für verbesserte Arbeits- und Umweltbedingungen wie zum Beispiel ein Verbot von Landraub oder die Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.

Trotz dieser Kriterien und Kontrollen wurden jedoch immer wieder Missbräuche dokumentiert und Verstöße nicht sanktioniert. Außerdem gibt es zu wenig Anreize für transparente, anspruchsvolle Handelswege (zum Beispiel Verzicht auf Mengenausgleich). Der RSPO setzt immerhin Mindestanforderungen. 1/5 der weltweiten Produktion ist bereits RSPO-gesiegelt.

6 Ist Palmöl ungesund?

Nein, es besteht zu rund 50% aus einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und enthält damit z.B. wesentlich mehr ungesättigte Fettsäuren als Kakaobutter oder Kokosfett. Gesättigte Fettsäuren sind nicht ungesund, sollten aber generell maßvoll verzehrt werden. Laut einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten solche Fettsäuren höchstens 7-10% der gesamten Energiezufuhr ausmachen. Mehr dazu findest du hier.

7 Kann man Palmöl durch andere Öle ersetzen?

Es ist grundsätzlich möglich, Palmöl durch andere Öle zu ersetzen.

Dafür braucht es allerdings je nach Pflanze drei- bis neun(!)fach so viel Fläche, um denselben Ertrag zu erreichen.

Würde man versuchen die Ölpalmen, zu ersetzen, gäbe es vermutlich dieselben Probleme – nur auf einer größeren Fläche. Das Problem ist eher die Menge an billig verarbeiteten Lebensmitteln und damit die Konsummenge allgemein.

8 Sollten wir Palmöl boykottieren?

Trotz all dieser Probleme ist der Boykott von Palmöl keine vollständige Lösung. Denn damit würden auch jene Kleinbäuer*innen bestraft, die schon lange sozial und ökologisch verträglich Palmöl herstellen. Außerdem sind viele Menschen existentiell vom Palmölanbau abhängig.

Eine Lösung ist es, Unternehmen anzuschreiben und zu fragen, wo das Palmöl herkommt, wie nachhaltig es produziert wird und wie sie sich dafür einsetzen. Außerdem gibt es viele Organisationen, die sich für nachhaltigen Palmölanbau, Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen engagieren.

Eine sehr wichtige Entscheidung wäre es seitens der EU, Palmöl aus dem Tank zu verbannen.

Schlussfolgerungen

Grundsätzlich ist es also weniger das Palmöl als Kulturpflanze selbst, als vielmehr der konventionelle Anbau und dessen Folgen, die ihm einen bitteren Nachgeschmack verliehen haben.

Mit Produkten aus dem Weltladen seid ihr zunächst immer auf der richtigen Seite, sie enthalten entweder 100% oder teilweise faires Bio-Palmöl oder andere fair gehandelte Öle, wie Kokosöl bzw. RSPO gesiegelte Produkte.

Auch das RSPO-Siegel ist immer noch viel besser als gar keine Zertifizierung.

Die Menge an ökologisch produziertem Palmöl ist bisher weltweit verschwindend gering: 0,02 % der weltweiten Produktionsfläche ist bio-zertifiziert. In Indonesien und Malaysia gibt es  gar keinen Bioanbau bei Palmöl.

%

Anteil bio-zertifiziertes Palmöl am Gesamtmarkt

Wie sieht der Verbrauch weltweit aus?

Die weltweiten Anbauflächen für Palmöl haben sich in den vergangenen 30 Jahren vervierfacht.

Diese Entwicklung liegt vor allem auch an dem seit 2009 neu geschaffenen Absatzmarkt für Palmöl als Energieträger. Dieser wurde durch die Europäische Kommission mit den Richtlinien für erneuerbare Energien geschaffen. Im Rahmen der Richtlinie wird Biokraftstoff – zu aktuell 6,25% – dem erdölbasierten Kraftstoff für den Verkehrssektor beigemischt. Etwa 60% des in die EU importierten Palmöls finden in der Lebensmittel- sowie in der chemischen Industrie Verwendung. Die verbleibenden 40 Prozent (2,5 Mio. t) werden energetisch genutzt: 2012 waren das 1,9 Mio. t als Biodiesel und 0,6 Mio. t für die Strom- und Wärmeproduktion.

%

Energetische Nutzung (Biodiesel und Strom-/ Wärmeproduktion)

Leider trügt der Name „Biosprit“. Er hat meistens eine schlechtere Klimabilanz als fossiler Kraftstoff – und erhöht durch die künstlich geschaffene Nachfrage den Druck auf Ökosysteme wie Regenwälder.

In Europa zählt Deutschland mit jährlich rund 1,6 Millionen Tonnen zu den größten Palmöl-Importeuren.

Dieses landet zu ¼ In der Lebensmittelindustrie und dient der Herstellung von z.B. Donuts oder Tiefkühlpizza. Gut die Hälfte entfällt auf den Bereich der energetischen Nutzung und landet damit zu 90% als Biodiesel im Tank und zu 10% in Kraftwerken, um in Strom und Wärme umgewandelt zu werden. Weitere Verwendungsbereiche liegen in der Kosmetik und der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Palmöl und seine Derivate werden zur Herstellung von Cremes, Shampoos, Seifen, Wasch- und Reinigungsmitteln, Kerzen sowie Farben und Lacken eingesetzt.

Eine Alternative!

Im Sommer 2019 hatte ich die Chance, das weltweit erste Projekt zur Herstellung von fairem Bio-Palmöl zu besuchen: Serendipalm in Ghana

Schau dir den Film zu unserem Besuch an und verschaffe dir einen Eindruck!

Unterstütze mich dabei, den Fairen Handel bekannter zu machen!

Auf meinen Kanälen bei Facebook, Instagram und YouTube erhältst du laufend spannende Infos rund um den Fairen Handel und meine Kampagnen. Mehr über mich erfährst du im Interview hier im Blog. Schau mal rein 😉

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  • weniger Lebensmittel verschwenden
  • Bioprodukte und möglichst unverarbeitete Produkte aus regionaler, saisonaler und ökologischer Produktion bzw. aus Fairem Handel konsumieren
  • bei Unternehmen nachfragen, woher ihr Palmöl kommt und sie zu mehr Nachhaltigkeit in diesem Bereich auffordern

Das Palmöl kann einen schon mal auf die Palme bringen. Was denkst du darüber? Schreibe deine Meinung in die Kommentare! Trau dich 🙂

Und ich freue mich sehr über dein Feedback! Schicke mir gerne eine Mail an melanie@kisii.de, bewerte diesen Blogbeitrag und teile ihn, wenn er dir gefällt.

Alles Beste für dich und liebe Grüße

Melanie

Ãœber die Autorin/ den Autor

Melanie Weigel

2006 habe ich an einem Workcamp in Ostafrika teilgenommen. Dort wurde mein Interesse für gerechte Globalisierung und Fairen Handel geweckt. Mein Anliegen ist es, den Fairen Handel in der Gesellschaft und bei Unternehmen bekannter zu machen. Mein größter Erfolg war meine Petition für fairen Kaffee 2017 bei der Deutschen Bahn.

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